Labor Day in den USA

Labor Day ist ein landesweiter Feiertag in den USA, der jedes Jahr am ersten Montag im September zu Ehren aller Arbeiter stattfindet. Wir erklären alles Wichtige zum Ursprung und den Traditionen des amerikanischen Tages der Arbeit.

Ursprung des Labor Day

Der US-Feiertag Labor Day entstand zu Ehren der amerikanischen Arbeiter und ihrer Leistungen. Arbeiten in den USA war nicht immer geregelt und durch Gesetze abgesichert. In den späten 1800er Jahren, auf dem Höhepunkt der industriellen Revolution, arbeitete der durchschnittliche Amerikaner ganze 12 Stunden pro Tag an sieben Tagen in der Woche!

Vor allem ärmere Menschen und US-Einwanderer waren oft mit extrem unsicheren Arbeitsbedingungen konfrontiert. Genügend Frischluft, sanitäre Einrichtungen oder Pausen waren oft nicht vorhanden. Auch Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren arbeiteten oft schon in Industriebetrieben und unter teils sehr schwierigen Bedingungen.

Als die Industrie die Landwirtschaft in den USA zunehmend verdrängte, wurden aber auch Arbeitergewerkschaften immer präsenter. Sie begannen, Streiks und Demonstrationen zu organisieren, um gegen schlechte Arbeitsbedingungen zu protestieren und die Arbeitgeber zu zwingen, Arbeitszeiten und Löhne neu zu verhandeln.

Arbeiter in den USA

Labor Day wird zum US-Feiertag

Am 5. September 1882 nahmen sich 10.000 Arbeiter der Central Labor Union unbezahlt frei, um von der City Hall zum Union Square in New York City zu marschieren. Sie konnten nur erahnen, dass diese Aktion Geschichte schreiben würde: Die Proteste werden heute als erste Labor Day-Parade der USA angesehen.

In den folgenden Jahren setzte sich die Idee eines „Arbeiterurlaubs”, der am ersten Montag im September gefeiert wird, zunehmend auch in anderen Industriezentren Amerikas durch. 1887 war Oregon der erste Staat, der Labor Day per Gesetz zu einem Feiertag machte.

Bis 1894 hatten ihn 23 weitere US-Bundesstaaten angenommen. Schließlich unterzeichnete Präsident Grover Cleveland am 28. Juni 1894 ein Gesetz, das den ersten Montag im September zu einem landesweiten Feiertag erhob.

Traditionen am Labor Day

Labor Day markiert das Ende des Sommers und ist für viele Amerikaner ein Tag der Entspannung. In einigen Städten und Gemeinden wird er mit Paraden, Picknicks, Barbecues, Feuerwerken und anderen öffentlichen Veranstaltungen gefeiert.

Viele Amerikaner nutzen das verlängerte Wochenende, um zum Ende des Sommers noch einmal einen Kurztrip zu unternehmen. Strände und andere Ausflugsziele sind vielerorts übersät mit Menschen, die die letzten Tage des Sommers genießen.

Für die meisten amerikanischen Schüler beginnt nach dem Labor Day das neue Schuljahr. Deshalb nutzen viele Schüler und Studenten zum Ende der Sommerferien noch einmal die Gelegenheit, eine Labor Day-Party zu veranstalten.

Fans des US-Sports freuen sich jedes Jahr besonders auf Labor Day, denn an diesem Tag hat eine lange Durststrecke ein Ende: Nach mehr als sechs Monaten gibt es endlich wieder American Football live! Die Teams aus der NFL und den College-Football-Ligen bestreiten ihre ersten regulären Saisonspiele traditionell am Labor Day-Wochenende.

Strand, Football-Fans und Labor Day-Parade

Interessante Fakten zum Labor Day

  • Der erste Labor Day im Jahr 1882 fiel auf einen Dienstag. Die Staaten verlegten ihn aber auf Montag, damit die Arbeitnehmer ein dreitägiges Wochenende nehmen können.
  • In Kanada wurde Labor Day zwar auch erst 1894 offiziell ein Feiertag, doch die nördlichen Nachbarn der USA demonstrierten schon Jahrzehnte vorher. In Toronto gab es bereits im Jahr 1872 erste Proteste, die eine kürzere Arbeitswoche forderten.
  • New York hat die höchste Gewerkschaftszugehörigkeit mit 24,7 %. South Carolina hat die niedrigste mit 2,1 %.
  • Die USA haben keinen gesetzlichen Mindesturlaub oder bezahlte Feiertage. Die Entscheidung, solche Leistungen anzubieten, liegt bei den Arbeitgebern.
  • Ungefähr 75 % der Amerikaner planen, nach dem 65. Lebensjahr weiter zu arbeiten.
  • Labor Day liegt nach dem Black Friday auf Platz zwei der umsatzstärksten Tage im Einzelhandel. Paradoxerweise bedeutet dies, dass mehr als 24 % aller Angestellten im Einzelhandel am Labor Day härter und länger arbeiten müssen.
  • Ende des 19. Jahrhunderts war es eine inoffizielle Regel, nach dem Labor Day keine weiße Kleidung zu tragen. Heutzutage wird diese Modetradition aber nur noch von wenigen Amerikanern befolgt.

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