Wenn man die GreenCard gewonnen hat und mit seinen Kindern in die USA auswandern möchte, sollte man sich unbedingt mit dem amerikanischen Schulsystem vertraut machen. Die Regeln für die Schulpflicht sind hier in jedem Bundesstaat anders und Sie sollten sich dahingehend rechtzeitig informieren. Wir erklären Ihnen dabei, worauf Sie achten müssen.
Wenn Sie mit einem Kind unter 5 Jahren in die USA auswandern, das somit noch nicht eingeschult werden kann, gibt es außerdem die Möglichkeit von Kindertagesstätten (Day Care Centers), Vorschulen (Preschools) und Kindergärten. Hier haben die Kinder schon ganz früh die Möglichkeit, die englische Sprache zu lernen und neue Freundschaften zu knüpfen.
In den meisten Familien müssen beide Elternteile arbeiten gehen, was als GreenCard Inhaber auch kein Problem darstellt. Eine Möglichkeit, der Kinderbetreuung in dieser Zeit sind die sogenannten Day Care Center oder Nursery Schools. Dabei handelt es sich um professionelle Betreuungseinrichtungen für Kinder, die noch nicht der Schulpflicht unterliegen. Allerdings sind sie in den meisten Fällen kostenpflichtig und können halbtags oder ganztags genutzt werden. Kindertagesstätte nehmen bereits Kinder ab einem Alter von sechs Wochen an.
Die sogenannte Preschool ist ähnlich wie die deutsche Vorschule. In den USA gibt es sowohl staatliche, vor allem aber auch private Preschools. Im Unterschied zu den Kindertagesstätten verfügen sie neben der Kinderbetreuung zusätzlich über ein Bildungsumfeld. Hier wird bereits gute Vorarbeit für den Eintritt in die Schule geleistet. Ein Wechsel von einem Day Care zu einer Preschool ist deshalb ab einem Alter von drei bis vier Jahren empfehlenswert. Vor allem für Kinder, die die englische Sprache noch lernen müssen ist das von Vorteil.
Die privaten und dadurch auch kostenpflichtigen Preschools bieten teilweise bestimmte Lern-Schwerpunkte wie z.B. Mathematik, Sprache oder Musik, so dass die Eltern ihre Kinder gezielt fördern können.
Der Begriff Kindergarten erscheint den Deutschen erstmal vertraulich, der amerikanische Kindergarten funktioniert jedoch etwas anders. Hier gehört er zum Teil des Schulsystems und ist die erste Klassenstufe der Grundschule. Im Gegensatz zu den eher spielerische orientierten Einrichtungen in Deutschland, verfügt ein US Kindergarten über ein straffes Curriculum und wird von einem ausgebildeten Lehrer/in geleitet. Hier lernen die Kinder lesen und rechnen.
Der Besuch des Kindergartens ist kostenlos und nur in 15 Bundesstaaten Pflicht. Abhängig vom Wohnort in den USA ist auch, ob es sich um eine halb- oder ganztägige Betreuung handelt sowie das Eintrittsalter des Kindes.
Für Kinder ist die Chance im Ausland zu leben eine Bereicherung. Ihnen fällt es oft viel leichter, sich einzugewöhnen, die Sprache zu lernen und neue Freunde zu finden. Nichtsdestotrotz ist eine neue Schule erstmal etwas beängstigendes. Doch einfach Zuhause bleiben ist in den USA leider auch nicht möglich, denn hier besteht wie auch in Deutschland eine Schulpflicht. Je nach Bundesstaat beginnt diese zwischen dem fünften und achten Lebensjahr:
Bundesstaat |
Alter |
Bundesstaat |
Alter |
Alabama |
6-16 |
Montana |
7-16 |
Alaska |
7-16 |
Nebraska |
6-18 |
Arizona |
6-16 |
Nevada |
7-18 |
Arkansas |
5-17 |
New Hampshire |
6-16 |
California |
6-18 |
New Jersey |
6-16 |
Colorado |
6-17 |
New Mexico |
5-18 |
Connecticut |
5-18 |
New York |
6-16 |
Delaware |
5-16 |
North Carolina |
7-16 |
Florida |
6-16 |
North Dakota |
7-16 |
Georgia |
6-16 |
Ohio |
6-18 |
Hawaii |
6-18 |
Oklahoma |
5-18 |
Idaho |
7-16 |
Oregon |
7-18 |
Illinois |
7-17 |
Pennsylvania |
8-17 |
Indiana |
7-16 |
Rhode Island |
6-18 |
Iowa |
6-16 |
South Carolina |
5-17 |
Kansas |
7-18 |
South Dakota |
6-18 |
Kentucky |
6-16 |
Tennessee |
6-17 |
Louisiana |
7-18 |
Texas |
6-18 |
Maine |
7-17 |
Utah |
6-18 |
Maryland |
5-16 |
Vermont |
6-16 |
Massachusetts |
6-16 |
Virginia/D.C. |
5-18 |
Michigan |
6-16 |
Washington |
8-18 |
Minnesota |
7-16 |
West Virginia |
6-16 |
Mississippi |
6-17 |
Wisconsin |
6-18 |
Missouri |
7-16 |
Wyoming |
7-16 |
USA Auswanderer müssen ihre schulpflichtigen Kinder in den Vereinigten Staaten auch umgehend in einer Schule anmelden. Zunächst muss dafür der School District kontaktiert werden, der für die Nachbarschaft zuständig ist. Der Schulbezirk teilt die Kinder dann den verschiedenen Schulen zu, so dass es durchaus möglich ist. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um die am nächsten gelegene handeln.
Für die Anmeldung müssen folgende Dokumente vorgelegt werden:
Grundsätzlich hat jede Schule ihre eigenen Regeln und Vorgaben, weshalb wir dringend empfehlen, sich vorab bei der Gemeinde / School District zu informieren.
Die Grundschule wird in den USA als Elementary School oder Primary School bezeichnet. Da es in den USA bei den weiterführenden Schulen keine Differenzierung zwischen Hauptschule, Realschule oder Gymnasium gibt, kann die Elementary School von den Kindern je nach Schulmodell 4, 5, 6 oder 8 Jahre lang besucht werden. Die Schuldistrikte bestimmen individuell, welches Modell angewendet wird.
Das amerikanische Schulsystem unterscheidet sich vom deutschen Schulsystem.
Auch sie lernen hier wie auch die Schüler in Deutschland vor allem Schreiben, Lesen und Rechnen.
In der Elementary School erhalten die Schüler auch erstmals Zensuren, allerdings keine Zahlen wie an deutschen Schulen, sondern Ziffern!
|
Deutsche Note |
Note USA |
Sehr gut |
1 |
A |
Gut |
2 |
B |
Befriedigend |
3 |
C |
Ausreichend |
4 |
D |
Mangelhaft |
5 |
E |
Ungenügend |
6 |
F |
Je nachdem wie lange der Schüler die Elementary School besucht hat, folgt dann als weiterführende Schule entweder die Middle School oder die Junior High School. In den USA werden begabte und weniger begabte Kinder auch nicht wie in Deutschland getrennt, sondern werden weiterhin gemeinsam unterrichtet.
Der Unterschied zwischen Middle und Junior High School liegt im Bildungskonzept. Bei der Middle School steht die Arbeit im Team und somit auch die Förderung der sozialen Kompetenzen der Schüler im Mittelpunkt, während die Junior High School bereits sehr leistungsorientiert ist und sich verstärkt auf die akademische Ausbildung konzentriert.
Auf den Besuch der Middle oder Junior High School folgt in den USA dann die High School, die in etwa mit einer deutschen Gesamtschule vergleichbar ist.
Sie startet mit der Klasse 9 oder 10 und endet mit dem 12. Schuljahr. Anders als in Deutschland haben die Schüler der einzelnen Klassen in den USA einen besonderen Titel:
Klassenstufe |
Titel |
9 |
Freshmen |
10 |
Sophomores |
11 |
Juniors |
12 |
Seniors |
Während es in Deutschland erst ab der 11. Klasse eingeführt wird, beginnt in den USA das Kurssystem bereits mit dem Start an der High School. Im amerikanischen Kurssystem gibt es neben den Wahlpflichtfächern auch einige Pflichtfächer, an denen man teilnehmen muss. Während deutsche Schüler trotz des Kurssystems auch einige Fächer im Klassenverband absolvieren, sind amerikanische Schüler bei ihren Kursen auf sich gestellt. Hier besteht jeder Kurs aus unterschiedlichen Schülern der gleichen Jahrgangsstufe.
Am Ende jedes Schuljahres stehen dann die Final Exams an und mit Vollendung der 12. Klasse erhalten die Schüler dann ihr High School Diploma.
Nach erfolgreicher Beendigung der High School können sich die Absolventen bei den Colleges oder Universitäten bewerben. Dafür müssen Aufnahmeprüfungen bestanden und auch Empfehlungsschreiben der früheren Lehrer vorgelegt werden, was man in Deutschland so grundsätzlich nicht kennt.
Colleges und Universitäten unterscheiden sich zumeist im Angebot der Fachrichtungen. Colleges bieten dabei hauptsächlich Undergraduate Studies an, die mit einem Bachelor abgeschlossen werden.
Des Weiteren fallen in den USA sowohl an den privaten als auch den staatlichen Hochschulen deutlich höhere Studiengebühren an.
Viele deutsche Studenten verbringen mithilfe eines Studentenvisums für die USA ein oder mehrere Auslandssemestern an einer amerikanischen Hochschule.
Das Schuljahr beginnt normalerweise im August oder September und endet im Mai oder Juni. In manchen Orten gehen die Kinder das ganze Jahr über zur Schule. Die Kinder gehen montags bis freitags zur Schule. Manche Schulen bieten eine Betreuung vor oder nach den regulären Schulzeiten für Kinder an, deren Eltern arbeiten. Möglicherweise kostet die Betreuung etwas.
Die Schule ist dafür verantwortlich, Ihr Kind einzustufen und es in der richtigen Klasse unterzubringen. Schulen erhalten Unterstützung vom Staat und vom jeweiligen Bundesstaat für Programme und Kurse wie ,English as a Second Language (ESL)’ und zweisprachige Unterricht. Sie können die Schule von Ihrem Kind anrufen und sich über Tests, Einstufungen und weitere Dienstleistungen informieren. Auch wenn Ihr Kind kein Englisch spricht, muss es den Unterrichtsstoff seiner Klassenstufe lernen. Das funktioniert durch ESL oder zweisprachigen Unterricht.
Für Schüler mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung ist der Unterricht natürlich auch kostenfrei. Ihr Kind kommt nach Möglichkeit in eine reguläre Klasse. Wenn die Behinderung Ihres Kindes schwerwiegend ist, bekommt es möglicherweise gesonderten Unterricht, außerhalb des regulären Klassenraums.
Ihr Kind kann kostenfrei zur Schule gehen bis zum Alter von 21 Jahren in den meisten Bundesstaaten. Wenn Ihr Kind dann keinen High School Abschluss gemacht hat, kann es sich anschließend an einer Schule für Erwachsene anmelden, um den "General Educational Development (GED)" Abschluss anstatt eines High School Abschlusses zu bekommen. Rufen Sie ihr lokales Bezirksamt oder ein Büro des Bildungsministeriums an, um herauszufinden wo man an den GED Kursen teilnehmen kann.
Kinder können in den USA manchmal zur Schule laufen. Wenn die Schule zu weit weg ist, können sie mit dem Bus fahren. Die staatlichen Schulen haben Busse, die kostenlos sind. Die Schüler werden von einer Bushaltestelle, in der Nähe Ihrer Wohnung, abgeholt und auch dort wieder hingebracht. Um herauszufinden, ob Ihr Kind den Bus nehmen kann, kontaktieren Sie Ihr lokales Schulbüro. Wenn Sie ein Auto haben können Sie auch eine Fahrgemeinschaft mit anderen Eltern in Ihrer Gegend gründen, und Sie können abwechselnd Ihre Kinder zur Schule fahren.
Die Kinder können Ihr Mittagessen zur Schule mitnehmen oder es in der Cafeteria kaufen. Die US-Regierung bietet auch nahrhafte Mahlzeiten kostenlos oder für einen geringen Preis für Kinder an, die es sich nicht leisten können Essen in der Schule zu kaufen. Rufen Sie in der Schule Ihres Kindes an oder machen Sie dort einen Termin, um zu erfahren, ob sich Ihr Kind dafür qualifiziert. Reden Sie mit den Mitarbeitern der Schule, um zu ermitteln ob Ihr Kind teilnehmen kann.
Staatliche Schulen bieten meistens kostenlos Bücher an. Schüler müssen normalerweise Ihre eigenen Unterrichtsmaterialien kaufen, wie Blöcke und Stifte. Wenn Sie dafür nicht selber zahlen können, kontaktieren Sie die Schule Ihres Kindes. Manche Schule nehmen vielleicht eine geringe Gebühr für Unterrichtsmaterialien oder Veranstaltungen, wie Schulausflüge. Viele Schulen bieten Schulsport oder Musikklassen nach der Schule an. Sie müssen vielleicht eine Gebühr zahlen für Ihre Kinder, damit sie daran teilnehmen können.
Quellen:
http://www.differencebetween.com/difference-between-preschool-and-vs-kindergarten/