Fast Food: Wienerschnitzel

Trotz des Namens dieser Fast Food Kette handelt es sich keinesfalls um ein Schnellrestaurant, welches die beliebten deutschen Wiener Schnitzel verkauft. Der Verkauf dieser geheimnisvollen heißen Ware startete in den 60er Jahren in Kalifornien und ist bis heute allzu beliebt bei den Amerikanern. Doch was steckt denn nun hinter dem Namen dieser Kette? Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Artikel.

Eine durchaus beliebte Fleischbeilage in den Staaten, vor allem im Sommer auf Grillpartys, sind die Wiener Würstchen. Sollten diese noch zusammen mit einem Brötchen und leckerer Sauce komplementiert werden, haben wir das berühmte Hot Dog. Hier erklärt sich nun teilweise die Namensgebung für den Imbiss „Wienerschnitzel“, denn die Würstchen werden auch in Amerika „Wiener“ genannt. Eine weitere Erklärung gibt der Gründer selbst, denn die außergewöhnliche Bezeichnung diente ihm als einfacher Marketingtrick. Ziel war es, durch einen Namen, den keiner genau zuordnen kann, die Aufmerksamkeit der möglichen Konsumenten auf sich zu lenken.

Der Hot Dog erobert die Staaten

Der erste und zunächst einzige Laden namens Wienerschnitzel wurde 1961 von John Galardi in Wilmington, einem Stadtteil von Los Angeles gegründet. Dieser wird tatsächlich auch noch als Verkaufsstelle genutzt und bietet viel Flair und einen Hauch Nostalgie für alle Fans. Im Dezember 2013 fügte der Stadtrat von Los Angeles das Originalgebäude von 1961 auf das Register für historischen und kulturellen Grenzsteine. Was einst als einzelner Stand begann, kann sich nun mit mehr als 120 Millionen servierten Hot Dogs pro Jahr als eine der beliebtesten Ketten überall in den Staaten ausweisen.

Der Schöpfer dieser Kette, John Galardi, entdeckte mit 19 Jahren als Taco Bell Angestellter die Welt des Fast Foods. Eine Vorbildfunktion übernahm dabei der Gründer Greg Bell. Aufgrund dessen gründete er vier Jahre später sein eigenes Unternehmen, damals noch mit dem Namen: „Der Wienerschnitzel“. 1977 wurde der Artikel weggelassen, somit der Name gekürzt. Mit über 350 Standorten in zehn Staaten Amerikas und Guam ist „Wienerschnitzel“ nun präsent. Die erste Generation der „Wienerschnitzel“ Filiale bestand aus einem Nurdachhaus mit einem auffallend gelben, roten und weißen Design.

Bekannt wurde Galardi auch, durch die Umsetzung eines Drive-In, welches mitten durch die Gebäudekonstruktion führte. Die Strategie dahinter: Kostenersparnisse durch ein schmales und schnittiges Gebäude, die schnelle Bedienung der Kunden und der optimale Nutzen des Platzproblems. Diese Effizienz spürten die Kunden an unglaublich niedrigen Preisen. Ein normales Hot Dog kostete damals nur 15 Cent, ein Chili Dog 30 Cent und Getränke sagenhafte 10 Cent.

Auch heute noch ist „Wienerschnitzel“ ein familiengeführtes Unternehmen, welches sich der Verantwortung gegenüber ihren Angestellten und Kunden widmet und ihnen stets ein einmaliges Erlebnis und gute Qualität bieten will. Für den Gründer John Galardi war es eine Geschichte „vom Tellerwäscher zum Millionär“, denn er selbst wurde behütet auf einer Farm auf dem Land groß und erwirtschaftete sich mit einigen Höhen und Tiefen ein Vermögen. 2013 verstarb er im Alter von 75 Jahren.

Eine Standardbestellung? Nicht bei Wienerschnitzel

Das Menu von „Wienerschnitzel“ beinhaltet neben 14 verschiedene Ausführungen an Hot Dogs auch Burger und Pommes Frites. Die Unterschiede beziehen sich größtenteils auf die einzelnen Elemente des Hot Dogs, die nebst einem Weizen- oder Brezelbrötchen und drei unterschiedlichen Würstchen, eine große Auswahl an Garnituren wie Chili, Speck, Käse oder ausgefalleneres wie Sauerkraut bieten. Besonders der Chili Dog, welcher mit einer speziellen scharfen Sauce erhältlich ist, ist nicht mehr vom Menu der Kette wegzudenken und schon von Anfang an dabei. Für die süße Gaumenfreude gibt es Leckereien von „Tastee-Freez“, welche von Milchshakes bis zum Softeis variieren. Das Preissegment in dem die Fast-Food-Kette „Wienerschnitzel“ agiert, ist als preiswerte Kategorie einzustufen.

Soziales Engagement

Dieses Jahr im März war zum zweiten Mal ein Foodtruck mit Hot Dogs von „Wienerschnitzel“ auf Tour, um diese an Obdachlose zu verteilen. Zusammen mit der gemeinnützigen Organisation „Skate for change“, wurde die Aktion umgesetzt. Einen Monat lang besuchte der Truck 13 größere Städte in Kalifornien, Texas, Nevada, Arizona und New Mexico mit Augenmerk auf Gemeinden, in denen die Obdachlosenrate besonders hoch ist. Neben Hot Dogs wurde auch Kleidung und andere Sachgüter gespendet. In diesem Atemzug, führten die Beteiligten auch einen Bildungsauftrag an Schulen aus, um auf die soziale Verantwortung gegenüber Menschen, die weniger besitzen, hinzuweisen.

Eckdaten

Offizieller Name: Wienerschnitzel
Offizielle Website: www.wienerschnitzel.com
Entstehungsjahr: 1961
Erfinder: John Galardi
Erste Filiale: 900 West Pacific Coast Highway, East of Figueroa Street Wilmington, Southern California
Verkaufsschlager: Hot Dogs, Burger, Tastee Freez
Slogan: „World’s Most Wanted Wiener“

Meilensteine

  • 1961: Eröffnung des ersten Hot Dog Stands
  • 1962: Drive-In wird eröffnet
  • 1968: Angebot von 20 Millionen Dollar für das Unternehmen
  • 1973: erste Hamburger im Menu
  • 1975: Höhepunkt der Expansion von Wienerschnitzel
  • 1986: Dennis Tase wird Präsident der Kette
  • 1990: Fusion mit „Tastee-Freez“ Heute:
  • 120 Millionen Hot Dogs pro Jahr; 350 Standort in 10 Staaten

Wissenswertes

  • Der Versuch „Baked Beans“ zu den Hot Dogs zu verkaufen scheiterte, stattdessen gab es Pommes Frites
  • Im Jahr 1981 wird die Kampagne „We’re not just hotdogs“ mit dem Baseballstar Reggie Jackson initiiert
  • John Galardi nimmt sich mit 39 Jahren eine fünf-jährige Auszeit und lebte u.a. in einem Boot in Bahamas
  • Seit 1995 findet ein jährliches Dackelrennen namens „Wiener Nationals - Race for the Underdog“ der Wienerschnitzel-Gemeinde statt. Eine Preisverleihung und eine Menge Spaß inklusive
  • Star-Besetzung: Mariah Carey's Ex-Mann Nick Cannon hat als Teenager bei Wienerschnitzel gearbeitet, wurde aber gefeuert, weil er die Drive-Thru-Kunden mit mehr als Fast Food versorgte und obendrein als angehender Rapper, Comedian und Schauspieler über die Kundschaft witzelte.
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