Fast Food: In-N-Out Burger

“Wir besitzen nichtmal eine Mikrowelle oder einen Gefrierschrank!”

So lautet eine Aussage der bekannten amerikanischen Burgerkette In-N-Out Burger. Sie gilt als der Westcoast Geheimtipp der USA und wir haben uns mal genauer angesehen warum das so ist.

Am 22. Oktober 1948 eröffnete Harry Snyder Kaliforniens erstes „Drive-Thru“ Burgerrestaurant in Baldwin Park. Es war damals noch eher ein kleiner Stand als ein Restaurant, kaum größer als ein paar Quadratmeter. Während seine Frau Esther sich zuhause um die Buchhaltung des Restaurants kümmerte, ging Harry jeden Morgen vor Tagesanbruch auf den Großmarkt um frisches Fleisch und Gemüse zu kaufen, welches er dann später im Restaurant per Hand zubereitete.

Nach einem langen Arbeitstag verbrachte Harry Snyder abends viel Zeit in seiner Garage um an einer Idee zu basteln von der er träumte. Sein Ziel war es eine Gegensprechanlage zu bauen, damit seine Kunden nicht mehr das Auto verlassen mussten um zu bestellen, was ihm im selben Jahr dann auch gelang und somit der Grundstein für ein „echtes“ Drive-Thru gelegt wurde. Am 1. März 1951 eröffnet in West Covina, Kalifornien eine weitere Filiale des Familienunternehmens, ein Jahr später, am 18. September 1952, die dritte in Pasadena, Kalifornien. Im Jahre 1954 wurde das erste Schild mit dem Satz „No Delay“ gegen das heute bekannte „IN-N-Out Burger“ Schild mit dem gelben Pfeil ausgetauscht.

1958 feiert Snyder dann schon sein 10-jähriges Bestehen mit 10 Filialen in Südkalifornien und tauscht die Getränke in Flaschen gegen die heute üblichen Pappbecher zum Selbstnachfüllen aus.

„Animal Style“ Burger vorgestellt. „Animal Style“ bedeutet, dass die Burgerpatties mit Senf gebraten/frittiert werden. Dazu kommen dann karamelisierte Zwiebeln, Gurken, Käse, Salat, Tomaten und die geheime „Animal Style“ Sauce.

1963 wird die Karte um den „Double-Double“ erweitert, einem Burger mit zwei Patties und zweimal Käse, welcher im Jahre 1965 zu einem festen Menübestandteil wird.

Aufgrund der steigenden Gästezahlen ist es Harrys Frau Esther nicht mehr möglich die Burger Patties selbst herzustellen wie in den Jahren zuvor. Von daher öffnete im Jahre 1963 die erste Pattyproduktionsstätte von In-N-Out Burger. Noch heute ist es so, dass In-N-Out Burger keine tiefgefrorenen Patties für seine Burger benutzt, sondern nur gekühlte. Die Patties werden täglich in den vor Ort ansässigen Produktionsstätten aus frischstem Fleisch hergestellt und vor Ladenöffnung an die Restaurants ausgeliefert.

US-Burger unter Palmen

Im Jahre 1972 kam dann ein Symbol hinzu, das zu In-N-Out gehört wie die Patties auf das Brötchen. Die berühmten gekreuzten Palmen wurden zum ersten Mal als Wahrzeichen vor einer Filiale gepflanzt. Sie wurden auf persönlichen Wunsch von Harry Snyder gepflanzt, da sie auf einen seiner Lieblingsfilme „Eine total, total verrückte Welt“ anspielen. Diese amerikanische Komödie heißt im Original "It's a Mad, Mad, Mad, Mad World" und stammt aus dem Jahr 1963. Unter dem Kreuz der Palmen soll ein Schatz sein und der Schatz Snyders und seiner Familie ist das Restaurant.

1973 feiert In-N-Out Burger schon seit sein 25 jähriges Bestehen und hat zu diesem Zeitpunkt bereits 13 Filialen eröffnet. Jedes Restaurant hat zwei Durchfahrtsstraßen für die Kunden, jedoch keinen Speiseraum, dafür aber ein paar Stühle und Tische zum draußen sitzen und essen.

1974 bekommen auch die Mitarbeiter von In-N-Out ihren „typischen Look“. Die bisher weißen Schürzen werden ersetzt durch die heute bekannten roten Schürzen. Im selben Jahr wurden auch das erste Mal außerhalb des Restaurants Burger gebraten. Bis heute stehen Cateringtrucks bei verschiedenen Events zur Verfügung und beliefern sogar Schulen, Kirchen, Hochzeiten und Geburtstage.

Zu einem Burger gehört für viele auch der Milchshake. So kam es, dass 1975 „Real Ice Cream“ Milchshakes in das Menu aufgenommen wurden. Anfangs war es sogar so, dass die Kunden den Angestellten zusehen konnten, wie sie ihren Milchshake in ihren Pappbechern zubereiteten. Das erforderte viel Übung und Fingerfertigkeit für die Angestellten, denn der Becher konnte auch sehr schnell kaputt gehen.

Als Harry Snyder im Jahre 1976 verstirbt, übernehmen seine Söhne Rich und Guy Snyder die Aufgaben des Präsidenten und Vizepräsidenten des Unternehmens. Sie führen Harrys Bestreben nach der besten Qualität und einer fleckenlosen Umgebung fort und erlangen somit für ihre zu der Zeit 18 Restaurants den besten Ruf. Der Innovationsgeist, den Harry entwickelte bei der Erfindung seiner Gegensprechanlage und seinem Bestreben nach bester und frischster Qualität, ist dem Unternehmen bis heute erhalten geblieben.

Erst spät baute In-N-Out Burger sein erstes Restaurant mit einem Speiseraum für seine Gäste. Im Jahre 1979 eröffnet, in Ontario, In-N-Out sein 21. Restaurant, das erste mit einem Raum in den sich die Gäste zum Essen setzen konnten. Außerdem ist das Restaurant auch das erste welches nur noch eine Fahrspur besitzt. Nach diesem Restraunt werden noch 13 weitere ohne Speiseraum gebaut, jedoch wurde geplant, dass die darauffolgenden einen haben werden.

1984 eröffnet die „In-N-Out Universität“. In der Nähe von Snyders Haus aus dem Jahre 1948 in Baldwin Park, wurde sie errichtet um jungen und zukünftigen Restaurantmanagern ein gleiches Level an Ausbildungsstandards zu bieten und diese zu fördern. Und weil 1984 ein Jahr der Veränderungen war, wurde in Placentia, Kalifornien, Restaurant Nummer 32 gebaut - das erste Restaurant von In-N-Out Burger, das keine Durchfahrtsstraße besaß.

Bis 2012 gab es auch nur 4 weitere Restaurants die ohne „Drive-Thru“ gebaut wurden, diese sind in: Laguna Hills, Mill Valley, Glendale und das Restaurant am Fisherman’s Wharf in San Francisco. Des Weiteren gründeten die Snyder-Brüder im Jahre 1984 eine Stiftung gegen Kindesmisshandlung. Angetrieben von Esther Snyders Wunsch, dass jedes Kind eine Chance und eine Zukunft verdient, spendet die Stiftung jährlich die Mittel für Notfallunterkünfte, Pflegeheime und Pflegefamilien. In-N-out Burger übernimmt zu 100 % alle anfallenden Kosten der Stiftung und sichert somit ab, dass jeder Cent direkt an die Institutionen geht die misshandelten Kindern helfen.

Am 17. Juni 1988 öffnet In-N-Out sein 50. Restaurant in Thousand Palms, Kalifornien und im Jahre 1990 öffnet Restaurant Nummer 64 in West Covina, Kalifornien. Und auch IN-N-OUT Burger ist vom Amerikanischen Traum geprägt, denn Mitarbeiter wie Mark Taylor haben sich durch harte Arbeit von Grund auf hochgearbeitet: Vom Manager einer dieser Burger Restaurants hat er es heutzutage zum Präsident und Chief Operating Officer von In-N-Out Burger gebracht. Aber auch für die vom Pech verfolgten versucht In-N-out zu sorgen, indem es seit 1990 dreimal im Monat in Obdachlosenanlaufstellen kostenlos Essen anbietet.

Um dem Versprechen von Rich Snyder nachzukommen, dass jeder Besuch für den Kunden ein grandioser sein sollte, wurde 1991 eine kostenlose Servicehotline eingerichtet, die von erfahrenen Angestellten bedient wird, die auch in den Restaurants arbeiten oder gearbeitet haben.

Am 15. Dezember 1993 verstarb Rich Snyder. Unter seiner Leitung wuchs die Restaurantkette auf 93 Filialen an und der Ruf der Universität für junge Leiter und Manager stieg immens. Nach ihm wird Guy Snyder zum Vorstand und Esther Snyder zur Präsidentin des Unternehmens. Am 10. November 1994, in Gilroy, Kalifornien eröffnet Filiale Nummer 100 und 4 Jahre später, 1998, konnte mit 134 Restaurants das 50. Jubiläum gefeiert werden. Am 4. Dezember 1999 verstirbt Guy Snyder und hinterlässt neben seinem Ruf für die beste Frische und Qualität, 140 Filialen.

Mit Pferdestärken durch den Drive-Thru

Als am 30. Dezember 2005 die 200. Filiale eröffnete, staunten die Gäste nicht schlecht. Denn um sich dem Geist und der Tradition Arizonas anzupassen, war es vier der ersten Kunden erlaubt auf ihren Pferden in den „Drive-Thru“ zu reiten und zu bestellen. In den Jahren zwischen 2008 und 2011 expandiert In-N-Out auch in weitere Bundesstaaten wie Utah und Texas und 2010 übernimmt Harry Snyders Enkelin und Guys Tochter Lynsi die Führung der Kette. 2014 eröffnet ein Nachbau der allerersten Filiale in Baldwin Park, Kalifornien und bedient Gäste wie im Jahre 1948. Im Jahre 2015 eröffnet In-N-Out dann auch seine 300. Filiale.

Das „Gar-nicht-so-geheim“ Menu und tierischer Stil

Es gibt viele Gerüchte und Mythen über das sogenannte „Not-so-secret-Menu“. Wie der Name schon sagt, ist es gar nicht so geheim, sondern einfach die Möglichkeit für den Kunden jeden Burgerwunsch erfüllt zu bekommen. „Egal wie du deinen Burger willst, wir machen es möglich!“ so könnte man die Devise hinter dem „Not-so-secret-Menu“ beschreiben.

In-N-Out überzeugt nicht nur mit großartigem Kundenservice, sondern ist besonders beliebt aufgrund der Verwendung von frischen Zutaten. Bestellt man einen Burger bei In-N-Out, kann man dabei zusehen wie der Salat und die Tomaten geschnitten werden. Außerdem verwendet In-N-Out keinerlei tiefgefrorene Fleischpatties, sondern lediglich frische, aus eigener Produktion hergestellte, und gekühlte Patties, die morgens zu den Filialen geliefert werden. Besonders beliebt sind die Burger und Pommes im „Animal Style“. Animal Style ist laut diverser Kundenrezensionen ein MUSS auf dem Burger und den Pommes, die geheime Sauce mit Zwiebeln und leichtem Senfgeschmack gibt den Burgern und Pommes das gewisse Etwas.

In-N-Out hat garantiert seit Jahren stabile Preise und große Portionen. Sei es jemand prominentes oder jemand den man nicht in einem Burgerrestaurant erwarten würde. Groß, klein, Jung und Alt treffen hier aufeinander und genießen diese teils animalischen Burger. In-N-Out ist nicht nur für seine Burger beliebt, sondern auch für seinen Kaffee! Guter, günstiger Kaffee wird gerade von Studenten hier sehr geschätzt, kurz bevor es in die Vorlesung geht!

Eckdaten

Offizieller Name: In-N-Out Burger
Offizielle Webseite: www.in-n-out.com
Entstehungsjahr: 1948
Gründer/Erfinder: Harry Snyder
Erste Filiale: Baldwin Park, Kalifornien
Verkaufsschlager: Double Double Animal Style
Slogans: “Quality you can taste!”

Wissenswertes

  • Familienunternehmen im Besitz der Familie Snyder, Wert auf Bindung zur Familie / Presenz der Familie und ihren Werten, wie zum Beispiel durch die Palmen vor der Filialen oder Bibelversen am unteren Rand der Getränkebecher.
  • Esther Snyder formte die Patties für die ersten Filialen selbst in ihrer Küche jeden Morgen.
  • Es gibt einen Proteinburger ohne Brötchen, bei dem das Fleisch in Salatblätter eingelegt wird. Harry Snyder kam auf die Idee während er selbst auf Diät war.
  • In-N-Out ist bisher nur in den Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Utah, Texas, Arizona und Oregon vertreten und außerhalb der USA gibt es keine Filiale.
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