Sprechen wie die Amerikaner

Eine oft gestellte Frage von US Einwanderern lautet: „Warum fällt es mir so schwer, die Amerikaner zu verstehen, obwohl mein Englisch eigentlich gut ist?“ Haben Sie eine Green Card gewonnen, sind in die USA gezogen und haben Probleme die waschechten Amerikaner zu verstehen, sobald sie sich unterhalten? Verzweifeln Sie nicht! Wir erklären Ihnen, woran das liegen kann.

“Verschlucken” von Lauten und Wörtern

Mitunter einer der Hauptgründe, warum Sie vielleicht Schwierigkeiten haben amerikanisches Englisch zu verstehen, ist, dass Amerikaner oft nicht so sprechen wie sie schreiben. Wie bei allen Sprachen sind Ihnen die Muttersprachler natürlich um einiges voraus. Oft sprechen sie anders als man es in der Schule lernt.

Bei dieser Art und Weise zu sprechen handelt es sich jedoch weder um amerikanischen Slang noch ist sie im Sprachgebrauch unangemessen. Für Muttersprachler ist es normal beim Reden stellenweise Vokale oder Konsonanten zu „verschlucken“. Wenn Laute in Wörtern komplett ausgelassen oder anders ausgesprochen werden, dann nennt man dies in der Phonetik „Reduktion“ (eng. linguistic reduction).  Was genau damit gemeint ist, schauen wir uns nachfolgend anhand von Beispielen in der englischen Sprache an.

Funktionswörter: Die Betonung im amerikanischen Englisch

Als Nichtmuttersprachler ist es schwierig zu erkennen, welche Wörter gekürzt oder ausgespart werden können, vor allem wenn die Sprachkenntnisse noch am Anfang stehen. Englische Muttersprachler hingegen machen dies automatisch, doch auch in unserem Sprachgebrauch ist die Reduktion gang und gäbe (z.B.  ne Zeitung, rede>n). Es gibt jedoch eine Art Muster im amerikanischen Englisch, das Ihnen helfen wird zu erkennen, welche Wörter gekürzt oder wie sie betont werden können.

  • UNBETONT: Normalerweise ist es so, dass Wörter die verkürzt werden können, als Funktionswörter bezeichnet werden. Funktionswörter sind unbetonte Wörter, die alleinstehend keine Bedeutung haben. Darunter fallen zum Beispiel Präpositionen, Konjunktionen, Artikel, Pronomen und Hilfsverben.
  • BETONT: Die Wörter, die man im Englischen betont, sind sogenannte Inhaltswörter (eng. content words). Im Allgemeinen sind damit Substantive, Verben, Adjektive und Adverbien gemeint.

Beim Sprechen werden Funktionswörter meistens nicht besonders betont, die Tonlage wird etwas tiefer und oft werden bestimmte Wörter verkürzt oder gar weggelassen. Aus diesem Grund beeinflussen die verschiedenen Funktionswörter die Aussprache im amerikanischen Englisch sehr.

Schauen wir uns doch mal ein paar Beispiele für Aussprache und Gegensätze im amerikanischen Englisch genauer an, um die linguistische Theorie zu verdeutlichen.

Aussprache wie ein Amerikaner: Fehlende Laute

Wenn man eine Fremdsprache lernt, versucht man natürlich die gelernten Worte so korrekt wie möglich auszusprechen. Die Herausforderung bei der englischen Sprache ist nun, gewisse Töne und Laute einfach wegzulassen, wie die Amerikaner. Wir haben ein paar Beispiele rausgesucht, die die Reduktion verdeutlichen sollen und somit auch Ihr Verständnis stärken:

  • AND (dts. und): In den meisten Fällen wird das Wort „and“ nur als „n“ ausgesprochen. In der Schriftform sind es die „apples and bananas“ (dts.Äpfel und Bananen), in der amerikanischen Aussprache ist es dann meisten jedoch „apples n bananas“.
  • MOUNTAIN (dts. Berg): Oft ist es so, dass ein „t“ in der Mitte eines Worts, welches von einem sogenannten „schwa“ oder „n“ Laut gefolgt wird, nicht ausgesprochen wird. Häufig kann man Leute von den „Rocky Mounains“ sprechen oder das Wort „cerain“ (> certain) sagen hören, wobei das „t“ im Wort ganz einfach verschluckt wird.
  • Andere Beispiele, bei denen das „t“ verschluckt wird, sind: sentence, button, kitten, cotton, curtain, forgotten, written
  • HIM/HER/HE (dts. ihm, ihr, er): „What does he want?“ (dts. Was möchte er?) Normalerweise wird hier der “h“ laut weggelassen, wenn die Amerikaner Worte wie „he“, „her“, "him“, nicht betonen. Sie werden daher anstatt „he“ und „her“ oft ungewöhnliche Wörter hören wie: „What’s „ee“ want?“ oder „Did you tell „eer“?“.

Zusammenziehen von Wörtern im amerikanischen Englisch

Ein weiterer wichtiger Aspekt im amerikanischen Englisch ist das Zusammenziehen von Wörtern zu einem Wort. Diese zusammengezogenen Phrasen nennt man „Contractions“.
Contractions sind eine Art der linguistischen Reduktion bei der zwei oder mehr Wörter als eins ausgesprochen werden. Wenn Sie Englisch lernen, dann wird Ihnen der grammatikalische Sinn dieser linguistischen Eigenheit beigebracht.

Beim Sprechen ist das jedoch etwas anders und die Amerikaner erschaffen mit ihren Kombinationen dabei sogar fast neue Wörter. Wir haben ein paar interessante Beispiele aufgelistet, die Sie zum absoluten Englischprofi machen:

Modalverben + have

  • coulda = could have
  • mighta = might have
  • musta = must have
  • shoulda = should have
  • woulda = would have

 Wort + of

  • kinda = kind of
  • lotsa = lots of
  • outta = out of
  • sorta = sort of
  • typa = type of

Wort + you

  • betcha = bet you
  • doncha = don’t you
  • gotcha = got you
  • whaddaya = what are you
  • wouldya = would you

Weitere beliebte Contractions, die Ihnen täglich im Sprachgebrauch über den Weg laufen werden, sind: Gonna (going to), gimme (give me), lemme (let me), donno (don’t know).

Je mehr Sie also einem Amerikaner zuhören, desto schneller lernen Sie selbst so zu sprechen und die Sprache zu verstehen. Oft merkt man gar nicht, dass man viele amerikanische Aussprachen im Alltag benutzt. Der beste Weg perfektes Englisch zu lernen und sich ganz nebenbei den Traum vom Leben und Arbeiten in den USA zu erfüllen, ist mit einer Green Card.

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