Schulsystem USA vs Deutschland - der Vergleich

Zwischen den Schulen in den USA und denen in Deutschland gibt es doch einige Unterschiede, was den Schuleintritt und den Abschluss angeht. Aber wie sieht es dabei mit der Zuständigkeit für das Bildungssystem, Lernzielen oder Pädagogik aus? Hier ein Überblick über die Unterschiede der einzelnen Schulformen.

Die Zuständigkeit hat kaum Unterschiede

Bevor es an die wesentlichen Unterschiede zwischen den USA und Deutschland geht, kann man im Vorfeld aber auch eine Gemeinsamkeit entdecken: die Zuständigkeit für die Schulen in den USA und Deutschland ist fast gleich geregelt.

In Deutschland ist das Schulsystem eine Sache der Bundesländer. Dazu hat jedes Bundesland sein eigenes Kultusministerium, welches den Unterrichtsstoff, die Ferienplanung, die Personalplanung und auch die Kosten für das Personal übernimmt. Des Weiteren gibt es in jedem Bundesland kommunale Behörden, welche in jedem Schulbezirk zu finden sind. Diese wiederum übernehmen unter Anderem die Kosten für die Schulausstattung und haben viele organisatorische Aufgaben.

In den USA wiederum haben auch die Bundesstaaten die Aufgabe einen Blick auf die Schulen zu werfen. Und ähnlich wie in Deutschland gibt es in jedem Bundesstaat Schulbezirke, welche neben den Bundesstaaten ebenfalls Aufgaben für das Schulsystem übernehmen.

Die Unterschiede der einzelnen Schulformen

Wesentlich größer sind da schon die Unterschiede zwischen der Grundschule, der Mittelschule, der Oberschule und den Hochschulen zwischen den beiden Ländern.

Die Grundschulzeit

In Amerika beginnt die Grundschule (Elementary School) schon im Kindergarten. Viele der kleinen Grundschüler haben im Vorfeld auch eine Vorschule (Nursery School) besucht. In Deutschland hingegen beginnt der Ernst des Lebens noch nicht im Kindergarten, sondern erst in der ersten Klasse der Grundschule. Während die deutschen Kids bereits nach der vierten Klasse die Grundschule verlassen, um auf weiterbildende Schulen zu gehen, dauert in den Staaten die Grundschule oft bis zur sechsten Klasse.

Die Mittelstufe

Nach der Grundschule gehen die amerikanischen Kids in die Middle School, die auch als Junior High bekannt ist. Auch hier werden, wie bereits in der Grundschule, die Klassen jedes Jahr neu zusammengesetzt. Die Junior High beginnt mit der siebten Klasse und endet mit der neunten Klasse.

Nach der Grundschule, die in Deutschland mit der vierten Klasse endet, haben deutsche Kinder die Möglichkeit die Hauptschule, die Gesamtschule, die Realschule oder das Gymnasium als weiterführende Schule zu besuchen. Welche Schule am Ende in Betracht kommt, hängt ein wenig vom aktuellen Lernstand der Kinder ab.

Fällt es den Kindern leicht zur lernen und gut im Unterricht mitzuarbeiten, dann können sie zwischen einer Gesamtschule, einer Realschule oder dem Gymnasium wählen. Haben die Kinder leichte Schwierigkeiten mit dem Lernen, können sie an einer Hauptschule gut gefördert werden.

Allgemein wird der Hauptschule meist ein schlechter Ruf nachgesagt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese am Ende keinen vernünftigen Schulabschluss haben, mit dem sie nichts anfangen können. Ganz im Gegenteil. Mit dem Hauptschulabschluss kann man später über den zweiten Bildungsweg auch den Realschulabschluss machen.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch die hochbegabten Kinder. Diese können in Deutschland, wie auch in Amerika, Klassen überspringen und früher an eine höhere Schule wechseln. Für amerikanische Kinder, gibt es zudem auch spezielle Förderprogramme. Diese werden in der Middle School "Honors Courses" und in der High School "Advanced Placement Courses" genannt.

Kinder, welche eine Behinderung haben, gehen in den Staaten von der Grundschule an in eine normale Klasse. Sie werden dort von speziell ausgebildeten Lehrern unterstützt. In Deutschland gibt es für diese Kinder spezielle Schulen, an denen das Lehrprogramm und die Fachkräfte an die Bedürfnisse der Kinder angepasst sind.

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Die Oberstufe

Sie gilt bis zum 16. Lebensjahr. Nach der Junior High wechseln die amerikanischen Schuler auf die High-School. Diese beginnt mit der zehnten und endet in der zwölften Klasse. Wer die High School erfolgreich schafft, kann danach an einem College oder der Uni studieren.

In Deutschland beginnt die Oberschule erst mit der elften Klasse. Schüler, die bis dahin eine Hauptschule, eine Realschule oder eine Gesamtschule besucht haben, erwerben mit dem Bestehen der zehnten Klasse ihren Schulabschluss und können damit eine Berufsausbildung beginnen. Wer nach der Schule gerne studieren möchte, der kann, wenn er den dazu benötigen Abschluss erworben hat, auch sein Abitur machen.

Neben dem Gang von der Gesamtschule aufs Gymnasium gibt es noch eine zweite Möglichkeit. Es gibt hierzulande auch einige Gesamtschulen, welche eine spezielle Weiterführung bis zur 13 Klasse haben. Dort ist es dann möglich, auch das Abitur zu machen.

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Beim deutschen Gymnasium können die Schüler selbst wählen, ob sie auf ein allgemeinbildendes, wirtschaftliches oder technisches Gymnasium gehen wollen. Bei den wirtschaftlichen und technischen Gymnasien liegt der Schwerpunkt neben den Pflichtfächern auf wirtschaftlichen Fächern wie BWL und Rechnungswesen oder technischen Sachen. Wer das Gymnasium bereits nach der 12. Klasse verlässt, hat die Fachoberschulreife. Damit kann man an einer Fachhochschule studieren. Wer hingegen bis zur 13. Klasse auf die Schule geht, erhält das Abitur und kann auch an einer Uni studieren.

Vor einigen Jahren gab es in Deutschland eine neue Schulreform. Dies wirkte sich vor allem auf die Gymnasien aus. Hier kann man das Abitur mittlerweile schon nach der 12. Klasse ablegen und erhält bereits nach der 11. Klasse die Fachoberschulreife.

Während das Kurssystem in den USA ab der 9. bis 10. Klasse beginnt, kommen deutsche Schüler spätestens ab der 7. Klasse damit in Berührung. Die Wahl der Fächer und die vergebenen Punkte, die dann in Noten umgewandelt werden, haben, dabei einen enorm großen Einfluss auf den späteren Schulabschluss.

Im amerikanischen Kurssystem gibt es neben den Wahlpflichtfächern auch einige Pflichtfächer, an denen man teilnehmen muss. Während deutsche Schüler trotz des Kurssystems auch einige Fächer mit der gesamten Klasse absolvieren, sind amerikanische Schüler bei ihren Kursen auf sich gestellt. Hier besteht jeder Kurs aus unterschiedlichen Schülern der gleichen Jahrgangsstufe.

Das Hochschulstudium

Auch beim Studium gibt es zwischen Deutschland und den USA einige Unterschiede. Diese kommen bereits bei der Aufnahme an die Uni zum Tragen. Wer in Deutschland studieren möchte, muss wie in den USA auch eine Bewerbung an die jeweilige Hochschule senden. Beim deutschen Auswahlverfahren geht es in erster Linie darum, mit welcher Abschlussnote man sein Abitur gemacht hat, da für einige Studiengänge Abschlüsse mit der Note „sehr gut“ erforderlich sind.

In den USA spielen die Tests SAT und ACT eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme an der Uni. Auch der finanzielle Rahmen der angehenden Studenten kann eine Rolle, denn ein Studienjahr an einer renommierten Uni kann ohne weiteres schnell im fünf- bis sechsstelligen Bereich liegen. Dies kann sich nicht jeder Student leisten. Hier können dann Hilfen wie etwa ein Stipendium sehr nützlich sein.

Die Geldfrage spielt vor allem dann eine Rolle, wenn ein Student sich für eine Uni entscheidet.

Während in Deutschland an allen Universitäten Bachelor- und Master-Abschlüsse möglich sind, gibt es in den USA gleich drei unterschiedliche Formen. An den Undergraduate Schools gibt es nur Bachelor-Abschlüsse. An den Graduate Schools kann man neben dem Bachelor auch seinen Master machen und an den Community oder Junior Colleges erwirbt man ein Associate Degree.

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