John Tyler

John Tyler (1790-1862)

John Tyler wurde als siebtes von acht Kindern einer reichen Baumwollpflanzerfamilie geboren.

Im beachtlichen Alter von 17 Jahren begann er das Studium der Rechtswissenschaften und wurde bereits 2 Jahre später als Rechtsanwalt zugelassen. Nach ersten praktischen Erfahrungen als Anwalt betrat er 1821 die politische Bühne. Tyler, der durch seine Kompetenz überzeugen konnte, wurde 1825 zum Gouverneur und von 1827 bis 1836 zum Mitglied des Senates gewählt.

Tyler war ein Verfechter der "States' Rigths"-Theorie, das heißt er plädierte für die Souveränität und Eigenständigkeit der US-Einzelstaaten über die Bundesregierung.

Regierungszeit (1841-1845):
Im Jahr 1841 wurde er dazu berufen Wähler für den Präsidentschaftskandidaten William Henry Harrison zu werben und als Vizepräsident zu unterstützen. Ihr Wahlkampfschlager lautete "Tippecanoe and Tyler too" (durch die Schlacht bei Tippecanoe am 7. November 1811 erlangte Harrison nationale Popularität). Tyler sollte vor allem südliche Wähler für Harrison gewinnen. Aufgrund des plötzlichen Todes von Harrison, musste Tyler diesen jedoch nur 30 Tage nach Amtsantritt als Nachfolger vertreten. Er war damit der erste US-amerikanische Vizepräsident, der aufgrund des Todes seines Vorgängers direkt in das Präsidentenamt wechselte.

Als Präsident konnte Tyler allerdings nicht viel bewegen. Aufgrund von Konflikten mit den Whigs - seiner neuen Partei - wurden seine innenpolitischen Initiativen blockiert und seine Ziele nur mühsam durchgesetzt. Bereits im Herbst 1841 wurde er von der Partei ausgeschlossen, als er die Gründung einer Nationalbank durch sein Veto kippte.
Sein Staatssekretär Daniel Webster schloß im Jahr 1842 einen Grenzvertrag mit Großbritannien, wodurch die Grenze zwischen Maine und Kanada festgelegt wurde.
Darüber hinaus bereitete Tyler Eingliederung von Texas in die Union vor. Im Jahr 1845 wurde Texas schließlich in die Union aufgenommen.

Bei den Präsidentschaftswahlen von 1844 stand Tyler nicht mehr als Kandidat zur Verfügung.

Nach seiner Präsidentschaft blieb Tyler weiterhin politisch aktiv und setzte sich z.B. für die Sezession - die Trennung der Südstaaten von den USA - ein. 1861 wurde in den Kongress der Konföderation gewählt, verstarb jedoch vor Amtsantritt an einem Schlaganfall.

"Popularity, I have always thought, may aptly be compared to a coquette - the more you woo her, the more apt is she to elude your embrace." (John Tyler)