Halloween in den USA

Happy Halloween! Kürbisse, Kostüme, schwarze Katzen: Am 31. Oktober steht uns wieder die furchtbarste Nacht des Jahres bevor. Wir erklären dir die Hintergründe des schrecklichsten US-Feiertages und verraten, welche Halloween-Highlights 2022 auf dich warten.

Geschichte und Herkunft von Halloween

Viele glauben, Halloween sei ein rein amerikanischer Brauch. Doch das stimmt so nicht, die Ursprünge der Gruselnacht liegen tatsächlich in Europa:

Halloween Kürbis USA

Keltische Wurzeln

Wie alt ist Halloween? Schon etwa 2.000 Jahre. Damit zählt es zu den ältesten Festen der Menschheit. Um böse Geister und übernatürliche Wesen ging es bereits beim keltischen Fest Samhain (etwa: Summer’s End), das am 31. Oktober zum Ende der Erntezeit bzw. dem Beginn des neuen Jahres gefeiert wurde. Für die Kelten war es eine magische Zeit, während der das Tor zur Geisterwelt offen stand und Geister, Elfen, Dämonen und andere übernatürliche Wesen auf der Erde wandelten. Um mit ihnen in Kontakt zu treten, veranstalteten die keltischen Druiden in der Samhain-Nacht große Freudenfeuer. 

Kirchliche Neugestaltung

Der Name Halloween entstand, als in Europa die katholische Kirche im Vormarsch war. Um mehr Einfluss über die heidnischen Kelten zu gewinnen, verpasste man dem Geisterfest Samhain kurzerhand einen neuen Anstrich. Das christliche Allerheiligenfest wurde auf den 1. November verlegt. Samhain wurde umbenannt in All Hallows’ Eve (der Abend vor Allerheiligen), was sich später zu Halloween verkürzte. Beide Feste, die sich im Kern um Geister und das Übernatürliche drehten, verschmolzen so zu einer Einheit.

Amerikanischer Export

Halloween, so wie wir es heute kennen und lieben, haben wir irischen Auswanderern zu verdanken, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die USA kamen. Sie brachten ihre Traditionen nicht nur mit, sondern weiteten sie in der neuen Heimat noch mehr aus. Vor rund 100 Jahren war Halloween in den USA wirklich gefährlich: Vermehrt kam es in der Halloween-Nacht zu Pranks (Streichen) von Jugendlichen, die teilweise Verletzte sowie wirtschaftliche Schäden zur Folge hatten. Halloween wurde deshalb auch als „Mischief Night” bezeichnet. Damit die Situation nicht weiter außer Kontrolle geriet, setzten amerikanische Städte ab den 1920er vermehrt auf organisierte Halloween-Aktivitäten.

Kommerzieller Erfolg

Paraden, Partys, Kostümwettbewerbe und Co. gehören heute fest zum Halloween-Fest dazu. Die Grundlage dazu legten Orte wie Anoka im US-Bundesstaat Minnesota, die selbsternannte „Halloween-Hauptstadt der Welt”. Hier fanden 1920 die ersten offiziellen Halloween-Feierlichkeiten der USA statt. Gruselige Kostüme wurden ab den 1930er Jahren in Amerika immer beliebter und Halloween-Produkte entwickelten sich zu einem riesigen Markt. Künstler, Werbeagenturen, Fernsehen und Kino verpassten der schrecklichsten Nacht des Jahres in den folgenden Jahrzehnten sein heutiges schaurig-schönes Image.

Bräuche und Symbole: So feiern die USA Halloween

Was hat es eigentlich mit dem ganzen Gruselkram auf sich? Im Folgenden öffnen wir dir das Tor zu einer anderen Welt: den Traditionen an Halloween in den USA.

Halloween-Kürbisse

In der Zeit um Halloween sind Kürbisse wirklich überall – an Dekorationen, Kostümen, im Kuchen und sogar im Bier. Der Kürbis als Halloween-Symbol hat seinen Ursprung in der Legende von Jack O’Lantern: Sie handelt von dem irischen Hufschmied Jack Oldfield, der so durchtrieben war, dass er sogar den Teufel austrickste, nicht in die Hölle zu müssen. Da er jedoch ein zu großer Sünder war, um in den Himmel zu kommen, wurde er dazu verdammt, mit seiner Laterne zwischen den Welten zu wandeln.

Halloween Dekoration USA

Die Laterne war ursprünglich eine ausgehöhlte Rübe mit einer glühenden Kohle als Lichtquelle. Doch als Halloween in die USA kam, ersetzten die amerikanischen Grusel-Fans die Rüben durch Kürbisse. Diese lassen sich leichter bearbeiten und sind in den Vereinigten Staaten reichlich vorhanden. Da Kürbisse größer sind als Rüben, lassen sich zudem viel aufwändigere, furchteinflößendere Gesichter schnitzen.

Halloween-Dekoration

Bei Kürbissen hören Amerikaner allerdings längst nicht auf. Fenster, Häuser, Bäume: Nichts ist in den USA zu Halloween sicher! Dekoriert wird einfach alles, und das teilweise ziemlich extrem – von Spinnweben und Fledermäusen über Skelette, Geister und Hexen bis hin zu ganzen Friedhöfen im Vorgarten. Übrigens, die klassischen Halloween-Farben schwarz und orange stehen für den Tod und die Herbstsaison.

Halloween-Dekorationen in den USA

Halloween-Kostüme

Natürlich dekorieren Amerikaner an Halloween nicht nur ihr Heim, sondern mit großer Leidenschaft auch sich selbst. Diese Tradition lässt sich ebenfalls bis zum Samhainfest zurückverfolgen. Damals verkleideten sich die Menschen, um unter den Geistern nicht aufzufallen. Auch die Prankster im frühen 20. Jahrhundert trugen oft Masken, um bei ihren Streichen unerkannt zu bleiben.

Heutzutage geht es in erster Linie darum, aufzufallen: Je abschreckender und aufwendiger eine Verkleidung ist, desto besser! In den USA ist es zudem äußerst beliebt, einem Halloween-Kostüm neben dem obligatorischen Gruselfaktor noch eine ordentliche Portion Sex Appeal zu verpassen.

Trick or treat

„Trick or treat” („Süßes oder Saures”), so lautet das Ultimatum der Kinder, die zu Halloween in den USA im Zuckerrausch von Haus zu Haus gehen. Vermutlich geht diese Halloween-Tradition auf den keltischen Aberglauben zurück, dass Essen und Trinken vor der Haustür übernatürliche Wesen milde stimmt. Noch bis in die 1950er war es in den USA üblich, Obst, Nüsse oder auch Münzen an Kinder zu verteilen. 

Halloween Traditionen USA

Das änderte sich jedoch, als die Süßwarenindustrie das Potential des Gruselfestes erkannte und begann, abgepackte Süßwaren speziell für Halloween anzubieten. So kam es, dass sich heutzutage kleine, kostümierte Quälgeister mit Hilfe von süßen Kalorienbomben von gröberem Unfug abhalten lassen. Typisch amerikanische Halloween-Süßigkeiten sind z.B. Candy Corn oder Candy Apples.

Halloween-Streiche

Eventuell begegnen dir zu Halloween in den USA hin und wieder mit Klopapier bedeckte Vorgärten. Moderne Kunst? Vielleicht, aber dahinter verbirgt sich vor allem eine sehr amerikanische Variante der Halloween-Streiche. Dabei werden Objekte – vor allem Häuser, Bäume  oder Autos – in Klopapier gehüllt. Zu dem bizarren Treiben gehört oft auch das sogenannte „Egging”, das Werfen von Eiern.

Fledermäuse

Fledermäuse verkörpern Halloween wie kaum ein anderes Tier. Dass die Geschöpfe der Nacht mit dem Horrorfest in Verbindung stehen, lässt sich zu den keltischen Ursprüngen von Halloween zurückverfolgen. Wenn an Samhain rituelle Feuer brannten, wurden durch sie Insekten angezogen, welche wiederum eine Nahrungsquelle für Fledermäuse sind. Es entstand also die Assoziation, dass Fledermäuse vermehrt auftauchen, wenn sich die Portale zur Geisterwelt öffnen.

Schwarze Katzen

Auch schwarze Katzen gelten als Halloween-Symbol. Der Ursprung dafür liegt in der Hexenverfolgung im Mittelalter. Mit steigender Zahl der vermeintlichen Hexen deklarierte man Utensilien wie Besen oder Kessel, die in jedem Haushalt zu finden waren, als Werkzeuge des Bösen. Katzen, die sich gern in der Nähe der warmen Feuerstelle aufhielten, gerieten so als „Handlanger der Hexen” mit unter Verdacht. Besonders furchterregend waren dabei die in der Farbe des Todes getönten schwarzen Katzen.

Halloween-Party

Halloween-Partys sind eher eine neue Tradition, aber im Grunde kaum noch wegzudenken. Mit dem Erfolg der organisierten Halloween-Aktivitäten entwickelte sich die Gruselnacht von einem Fest für Kinder immer mehr zu einem Riesenspaß für Erwachsene. Partys und Paraden wie die berühmte New York Halloween Parade ermöglichen es inzwischen Gruselfans jeden Alters, sich für eine Nacht in das Monster ihrer (Alp)Träume zu verwandeln.

Halloween-Hotspots in den USA

Du bist an Halloween in den USA? Wenn du dir eine ordentliche Gänsehaut holen möchtest, solltest du dir unsere Halloween-Hotspots nicht entgehen lassen.

Grusel-Dekorationen in Dyker Heights

Die berühmtesten Halloween-Dekorationen der USA findest du in Dyker Heights im Stadtteil Brooklyn von New York City. Jedes Jahr übertreffen sich dort die Anwohner gegenseitig mit den gruseligsten Installationen rund um Geister, Zombies, Skelette, Horror-Puppen und Spinnweben. Bist du mutig genug? Dann schau doch mal rein!

Pumpkin-Flotilla im Central Park

Die Sehenswürdigkeiten von New York City sind noch viel interessanter, wenn sie mit einem gewissen Gruselfaktor versehen sind. Während deiner Halloween-Reise in den Big Apple kannst du z. B. im Central Park die traditionelle Pumpkin-Flotilla beobachten, bei der gruselig geschnitzte Kürbisgesichter bei Anbruch der Dunkelheit ihr Unwesen auf dem Harlem Meer in der nordöstlichen Ecke des Parks treiben!

Kürbis-Haus von Kenova

Drei Wochen lang arbeiten die Bürger von Kenova im US-Bundesstaat West Virginia jedes Jahr daran, dass ihr „Pumpkin House” zum Halloween-Hotspot wird. Dabei wird das am Ohio River gelegene historische Haus des Ex-Bürgermeisters der Stadt mit rund 3.000 geschnitzten Kürbissen dekoriert. Ein schauriges Spektakel, das du dir unbedingt nach Sonnenuntergang anschauen solltest!

Horror-Stadt St. Helens

Jedes Jahr im Oktober wird die charmante Kleinstadt St. Helens in Oregon zur gruseligen Halloweentown! Verbringe die Nacht im Spukhotel, begib dich auf eine gruselige Schnitzeljagd und fürchte dich vor dem riesigen Kürbis auf dem Stadtplatz! Für Vampir-Fans birgt die furchteinflößende Stadt noch ein weiteres Highlight, denn hier befindet sich das Haus, in dem Bella aus dem Film „Twilight” sich in einen Vampir verwandelt hat.

Hexen-Festival in Salem

Die Stadt Salem in Massachusetts ist seit Jahrhunderten als das Hexenzentrum der USA bekannt. Welche finsteren Mächte hier tatsächlich am Werk sind, kannst du beim alljährlichen „Festival of the Dead” herausfinden. Den ganzen Monat Oktober finden in Salem Events statt, die sich um die schwarzen Künste drehen. Als Höhepunkt des Festivals kannst du schließlich auf dem Hexenball den Preis des gruseligsten Halloween-Kostüms abstauben.

Mehr USA-Tipps

Zum Thema Halloween in den USA bist du nun up to date, aber wir haben noch mehr furchtbar gute Beiträge zu Feiertagen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf Lager. Erfahre z. B. mehr über typisch amerikanische Feste wie Thanksgiving, Independence Day oder Valentinstag.

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